Da gibt es unzählige, die ich mag. Ein besonderes Herz habe ich für die Vertreter der Stride Schule: Unter den früheren Generationen ist mir James P. Johnson besonders ans Herz gewachsen. Aber auch Willie the Lion Smith und Fats Waller sind gigantisch. Und vergessen wir nicht Luckey Roberts, den Virtuosen. – Später kamen Leute wie Ralph Sutton und Dick Wellstood und Joe Turner, die ich alle noch persönlich erlebt habe, und der unheimliche Johnny Guarnieri, den ich aber nie live gehört habe. Und Henri Chaix, Buddha Scheidegger, Neville Dickie und Martin Litton sind/waren persönliche Freunde.
Abseits des Stride gibt es natürlich zahlreiche eindrückliche Pianisten: Je älter ich werde, desto mehr mag ich Jelly Roll Morten. Auch einen etwas langsameren Zugang hatte ich zu Earl Hines und Duke Ellington (den Pianisten!). Feine Tastenkünstler waren auch Gene Schroeder oder Billie Kyle oder – ganz besonders – Nat King Cole.
Aber ich schätze auch spätere Pianisten wie Oscar Peterson und Bill Evans. Und viele andere mehr…
Die Basis sollte immer eine herkömmliche, „klassische“ Ausbildung (idealerweise meist an einer Musikschule) sein, damit eine solide Grundlage vorhanden ist. Es ist sinnvoll, sich die Sporen an Menuetten, Fugen und Sonaten abzuverdienen, und Skalen zu üben. Parallel dazu sollte man sich die Grundbausteine in Harmonielehre erwerben (gute Musiklehrer vermitteln das „en passant“), Akkordsymbole lernen und dann in den Blues, einfachere Volkslieder und erste Jazzstandards einsteigen. Nicht zu vergessen: Regelmässig Melodien und Akkordfolgen nach Gehör nachspielen.
Und dann gilt es, viel Jazz und besonders Jazzpianisten anzuhören (live oder ab „Konserve“) zu verstehen und sich inspirieren zu lassen. Aber Achtung: wie der Erfindet Thomas Edison mal gesagt hat: zum Erfolg braucht es 10 % Inspiration und 90 % Perspiration.